Sonntag, 6. Dezember 2009

El final. ¡¡Que lo pasó, pasó !!

Ich stehe mal wieder auf der Plaza Mayor, eigentlich mehr etwas versteckt unter den Arkaden, die rings um den weitlaeufigen Platz verlaufen. Es ist kalt, ich ziehe den Reissverschluss meiner Jacke bis nach oben. Mein Blick wandert ueber die hell erleuchteten Mauerfassaden, kurz bleibe ich am blau blinkenden und mit Friedenstauben und Weihnachtssternen verzierten Baum haengen-schon ein schoener Anblick, auch wenn es kein wirklicher Baum ist, sondern ein Metallgestell in Baumform, das ueber und ueber mit Lichtern geschmueckt ist- und weiter zu den Menschen, die hier und da, mal eilig, mal gemuetlich, ueber den weihnachtlichen Platz laufen. Dany neben mir wird unruhig, achja, ich bin ja gar nicht alleine....ja hier kann man sich schonmal kurz verlieren. Ihr ist kalt, wir wollten eigentlich Tapas essen gehen, es ist Samstag Abend-mein letzter Samstag in Salamanca. Trotz der draengelnden Oesterreicherin habe ich kurz Zeit, ueber die vergangenen 4 Monate nachzudenken.
Eine tolle Zeit, es gibt nicht wirklich viel, ueber das ich mich beklagen koennte. Ausser vielleicht die -im Vergleich zum Sommer- unmenschlich kalten Teperaturen und die Tatsache, dass nach und nach alle Leute, die ich hier lieb gewonnen habe, abgefahren sind. Tortzdem war es die Entscheidung wert, hierher zu kommen. Ausgerechnet mein Vater, der in den meisten anderen Dingen immer der Meinung ist, ich wuerde das ohne Probleme schaffen, hatte Angst ich wuerde das alles hier nicht hinbekommen...'eigentlich ist er ja noch so klein'.
Abschliessend kann ich sagen, ich hab's hinbekommen. Und ein bisschen stolz darauf bin ich auch. Keine grosse Sache, werden manche sagen, und da stimme ich zu, aber trotzdem war es das erste mal fuer mich, dass ich wirklich auf mich gestellt war und tatsaechlich ALLES alleine machen musste. Schonmal alleine Klopapier oder Zahnpasta gekauft (das geht natuerlich nicht an elterliche Leser)? Auch durchaus eine Erfahrung.
Von 43º, jeden Tag zum Pool, Eis essen, kurze Hose, Sonnenbrille bis hin zu 0º, dicke Jacke, Schal, Heizung voll aufdrehen, frieren. Von annehmbarer Studenten-WG mit einer Hollaenderin bis zur selbstgemieteten Wohnung mit einem Englaender(mit allen Vorzuegen moderner Technik). Von "¡Hola!" bis "¿Que pasa, tio? ¿Que has hecho este fin de semana, todo va bien?". Von 'ner Stange Baguette pur bis zu einem liebevoll gekochten 'English Sunday Roast'. Viel Glueck, tolle Leute, eine klasse Zeit, die ich mit Sicherheit nie vergessen....."Was denn?!?!"-Ich bin verwirrt...achso, Dany, Tapas essen und so. Wie gesagt, beim Anblick der ganzen Lichter und der tollen, weihnachtlichen Atmosphaere verliert man sich recht schnell mal in seinen Gedanken. Na dann los, auf ins Abenteuer, einen letzten, gequetschten Stehplatz in einer der ueberfuellten Bars zu bekommen....wie ich das vermissen werde. Wie ich alles vermissen werde, die Kathedrale, meine Wohnung, die Clubs und Bars...."JU-LI-AN, mir ist KALT!" - "Schon gut, schon gut, ich komm ja schon." Adios Salamanca

(FIN)

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Besser spaet als nie. Zeitraffer.

Ewigkeiten ist es her, mein Blog ist ein Friedhof, spinnenweben verhaengen die langsam verblassenden Geschichten meiner Vergangenheit in Spanien. Also den Staubwedel raus und ein bisschen putzen, weiter geht´s!!!
Die "feria y fiesta"-Tage haben mit einem wahnsinnig guten Feuerwerk begonnen und enden irgendwie unspektakulaer. Die Strassen werden wieder ruhiger, die Menschen wieder normaler...alle Menschen? Nein. Eine kleine Gruppe von Studenten leistet erbittert Widerstand gegen die einziehende langeweile, sie brauen einen Zaubertrank, den sie in der Chupiteria konsumieren, den "Cubanito". Der laesst sie schlussendlich ueber die Langeweile siegen. Ich bin mitlerweile perdu mit 4 Tuerstehern und 5 Barkeepern, das erleichtert den Alkoholkonsum.
Unser erster Ausflug steht an, wir haben ein Wochenende in Segovia und Avila geplant (Graeme, die beiden Maedels aus Oesterreich und der Schweiz und ich). Wir haben immernoch superschoenes Wetter, die Lehrer und die restlichen Spanier werden langsam nervoes, das ist nicht normal, sagen sie immernoch. Den Studenten gefaellts. Wir verbringen den Freitag und den kompletten Samstag mit Kultur und mal was anderes sehen, als nur das mitlerweile doch sehr bekannte Salamanca. Als wir Samstagabend schliesslich zurueckkommen sind wir auch alle wieder nuechtern und machen uns noch einen gemuetlichen "Fajita-Abend" bei uns in der Wohnung. Chicken Fajita, von Beginn an ein Essen, mit dem wir viele Leute in unsere kleine Bleibe gelockt haben. Wir spielen viel und oft ein Kartenspiel, das Graeme aus der Navy kennt und es liebevoll "Shithead" nennt. Bei Gelegenheit werde ich das zuhause auch mal einfuehren. Die Schule laueft nebenbei auch noch weiter und ich habe immernoch Spass am Spanisch lernen. Ich treffe mich ab und zu mit einem Intercambio (Studentenaustausch fuer Sprachschueler etc.), Monserrat (hat die nicht mal mit Freddie Mercury gesungen?!? So alt sieht sie nicht aus) und lerne in einer halben Stunde mehr, als in einer Woche Schule. ¡Que bueno!
Langsam steht die Zeit der Familie- und Freundebesuche an. Wir haben schon Ende September. ¡Dios! wie die Zeit vergeht. Vorher haben wir aber einen weiteren Ausflug im Sinn. Ein wenig weiter diesmal. Santiago de Compostela, ganz im Norden Spaniens, Galicia. Man moechte meinen, wir fahren dort wegen der Kultur hin, Sachen sehen und so. Graeme Intesion war allerdings mehr der Fisch- und Meeresfruechtekonsum. Galicia und speziell Santiago sind fuer ihren guten Fisch beruehmt. Wir verbringen also Freitag bis Sonntag damit nicht gerade billigen Fisch und noch teurere Meeresfruechte zu verspachteln und, wie koennte es anders sein, den ein oder anderen "Copa" zu trinken. Trotz allem ein schoenes Wochenende, obwohl die 5 einhalb Studen fahrt nicht sehr angenehm sind.
To be continued.....(Peliculas y otras cosas)

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Feria y Fiesta. ¿Que es esto?

7. September. Stadtfeiertag von Salamanca, Beginn der 2 Wochen Fiesta. Das "Stadtfest" hier darf man sich nicht so vorstellen wie bei uns. Eine Strasse mit ein paar Buden, ein bisschen Musik. Nein. Die ganze Stadt ist quasi ein Fest. Casetas (kleine Buden), soweit das Auge reicht. Jede Strasse vollgestopft mit Leuten. Una caña o un vino con un pincho de feria: 1,80 Euro. Also ein Bier oder ein Wein mit einem Tapa fuer 1,80. Das ist billig und allermeistens ziemlich gut. Es gibt nahezu alles. Jeden Abend ein Konzert auf der Plaza Mazor, gratis, Aktivitaeten tagsueber (kleinere Konzerte, Theaterauffuehrungen etc.). Wir sind mit wunderbarem Wetter gesegnet, eher unnormal fuer den September, sagen unsere Lehrer andauernd.
Gutes Wetter....das bringt mich doch auf eine kleine Anekdote. Ich bin feiern, was auch sonst, es ist Dienstag abend, das allerdings ist nicht ganz normal. Ich bin mit der Hollaenderin und der kleinen Tuerkin unterwegs. Chupiteria, ihr erinnert euch: Shots fuer einen Euro und so. Wir wollen nicht lang machen an diesem Abend, morgen ist ja Schule. Aber wir sind probierlustig. Jeder probiert mal diesen, mal jenen Chupito, bei 8 hoere ich auf zu zaehlen. Wir ziehen weiter, Gatsby, eine weitere, recht populaere Bar (auch wenn sich dort viele "Guiris" tummeln). Hier gibt es ein Angebot, dass du nicht ausschlagen kannst: 12 Chupitos (jaaaa 12) fuer 5 Euro. Ihr denkt euch jetzt bestimm: "Die koennen ja nur gepanscht und nicht gut sein." Und ihr habt verdammt recht. Ich habe genug, wir wissen ja, morgen ist Schule. Die Maedels nehmen sich die 12 vor. Zu zweit. Ozge ist recht klein und schlank. Ich frage mich schon laenger, wo sie das alles hinkippt und noch grade steht. Jetzt zur Temperatur. Es sind mindestens 25º. Das Gatsby hat ein recht lustiges Special in der warmen Jahreszeit: einen kleinen Pool im hinteren Bereich des Culbs/der Bar. Die Chicas sind total blau, ich bin wenigstens hellblau. Kaum drehe ich mich um, reissen sie sich die Kleider vom Leib und sind schon im Pool. Ach du Sch....denke ich nur. Kaum ausgedacht, schon plansche auch ich vergnuegt im kuehlen Nass. Wir haben Spass, Ozge schnappt sich den Kerl, der auf den Pool aufpasst und ist erstmal beschaeftigt. Wir steigen wieder aus dem Wasser, es wird kalt und fragen nach Handtuechern. Wir bekommen welche und das naechste, das ich sehe ist Ozge, wie sie seelig laechelnd zu Boden geht und nebenbei die halbe Wanddekoration und eine Leiter mitnimmt. Kreislaufkollaps. Zu viel Alkohol, das kuehle Wasser. Das wars. Sie kann nicht mehr laufen und kotzt den halben Club voll (ihr denkt, das ist eklig? Tragt sie erstmal raus ;) ). Ambulanz. Krankenhaus. Denise und ich koennen nicht im Krankenwagen mitfahren, wir laufen zum Krankenhaus. Eine halbe Stunde spaeter kommen wir an, Ozge ist auf der Intensiv. Nichts schlimmes, nur komplett abgestuerzt. Ich komme um 6.15 Uhr ins bett. Verdammt, heute ist Schule. Was fuer eine Nacht. Und nichtmal meine Schuld. Hey, wenigstens etwas Gutes. Aber jetzt ab in die Falle.....
To be continued.....(Fiesta goes on)

Montag, 12. Oktober 2009

Busco un piso nuevo. ¡Que dificil !

Vom Beginn an war klar, dass ich nach 4 Wochen eine neue Wohnung brauchen wuerde. Ich hatte ja die "¿don Quijote?-Shared Student Flat" nur fuer den ersten Monat meines 4-monatigen Aufenthalts gebucht. Der Grund? 360 Euro im Monat fuer eine Wohnung, die man alle paar Wochen mit neuen Fremden teilen darf, war mir einfach zuviel. Also begebe ich mich am Anfang meiner zweiten Woche auf Wohnungssuche. Das wird einfach. Es gibt hier eine Internetseite der Universitaet von Salamanca, auf der taeglich Zimmer und Wohnungen aktualisiert werden, die zu vermieten sind. Einfach? Wieder mal falsch. Das mit dem Irren wird laestig. Long story short: ich suche fast zweieinhalb Wochen nach einem Zimmer oder einer Wohnung, rufe zusammen mit einem Spanier, den ich hier kennengelernt habe, mindestens 40 verschiedene Nummern an....und bekomme 40 verschiedene Absagen. Der Hauptgrund: nicht fuer 3 Monate zu vermieten, sie wollen Studenten, die fuer ein ganzes Jahr bleiben. Ich gerate in Panik. Was mache ich, wenn ich nicht rechtzeitig was finde?!?! Am 12. September muss ich ausziehen...und dann? Die Loesung: ich finde einen Leidensgenossen. Ein 25-jaehriger Englaender, der nur einen Wohnblock weiter ebenfalls in einer don-Quijote-Flat wohnt, hat dasselbe Problem und muss sogar zum gleichen Zeitpunkt ausziehen. Wir machen uns gemeinsam auf die Suche und gehen die Sache von vornherein anders an: wir suchen keine Zimmer, sondern gleich ganze Wohnungen, die zur Miete bereitstehen. Wir haben nach nur 10 gescheiterten anrufen Erfolg. Noch am selben Tag (es ist der Donnerstag, 9. September, bevor ich Samstag ausziehen muss) haben wir einen Besichtigunstermin. Die Wohnung ist recht nah am Zentrum (7-10 Minuten Fussmarsch). Zwar ist sie sehr klein, aber recht gemuetlich und die Betten sind doppelt so gross wie in unserer jeweiligen don-Quijote-Flat. Volltreffer. Was kostet der Spass? 400 Euro im monat, kalt. Warm werden wir wohl auf 500-550 Euro kommen. Geteilt durch 2 sind das 250-270 Euro. Also mal locker 100 euro billiger als in meiner vorherigen Wohnung. Wir nehmen die Wohnung sofort und ziehen puenktlich am Samstag um.
Meine erste eigene Wohnung. Wie spannend. Wir richten uns gemuetlich ein, ich habe mit meinem Mitbewohner den Hauptgewinn gelandet. Um sein Leben hier so komfortabel wie moeglich zu gestalten ist er mit dem Auto angereist (per Faehre) und hat nicht nur sein eigenes, privates Fitnessstudio mitgebracht (hanteln etc.), sondern auch seinen eigenen Flatscreen inklusive Playstation 3. Als waere das nicht genug, ist er noch ein begnadeter Koch und wir verstehen uns sehr, sehr gut. Mitlerweile will er zwar von mir Schokolade zum Muttertag, aber damit kann ich leben.
Jetzt haette ich ja beinahe noch einen kleinen, unangenehmen Zwischenfall vergessen, der sich am ersten morgen ereignet hat. Ich komme als erster in der neuen Wohnung an. Freitag waren wir feiern....Graeme schlaeft wohl nocht. Die Wohnung wurde wohl laenger nicht genutzt, es riecht etwas nach abgestandenem Wasser, ich drehe kurz mal alle Wasserhaehne auf und betaetige die Klospuehlung. Gut. Koffer rein. Bett beziehen. Schlafen. Nochmal kurz die Klospuehlung, 2 mal kann ja nicht schaden, denke ich. Sehr falsch. Ich hoere ein Blubbern, ein Gluckern, drehe mich um....Das Klo laeuft ueber. Nicht ein bisschen, quasi der komplette Wasserkasten laueft leer und ueber den Rand der Toillette ins Bad. SCH.....!!!!!!!! Wie ist DAS denn passiert, denke ich noch, als das Wasser auch schon beginnt, langsam aber stetig durch die Wohnung zu laufen. Welcher Idiot hat den Boden hier schraeg gemacht?? Koffer auf, alles was ich an Handtuechern besitze raus und wenigstens mal den Eingang zu meinem Zimmer abdichten. Vermieter anrufen, Hilfe schreien und weiter den Boden wischen. Graeme anrufen. "You should come as soon as you can, our flat is flooded!" 10 Minuten spaeter ist er da, unser vermieter auch. Er fragt mich, was ich denn alles ins Klo geworfen habe. ICH ??? Ich bin grade seit 10 minuten hier und versuche unsere Wohnung vor dem Untergang zu bewahren. Nein, ich erklaere ihm, dass es nicht meine Schuld ist und er ruft den Klempner. Und die Polizei, warum auch immer. Scheinbar muessen die hier Schaeden der Art aufnehmen. Oder, weil es irgendwie den ganzen Gebauedekomplex betroffen hat. Jedenfalls lassen Graeme und ich die Leute erstmal versuchen, das in den Griff zu bekommen und suchen den naechsten Supermarkt und dann ein Café um uns ein bisschen zu entspannen von der anfaenglichen Aufregung. Als wir wiederkommen steht unser Klo im Flur und im Bad ist ein riesen Loch im Boden. Es riecht, als wohnten wir direkt IM Belebtschlammbecken einer Klaeranlage. Gottseidank haben wir einen "AIRfresher". Ich neble erstmal die komplette Wohnung ein. Besser, aber nicht viel. Also wieder ins Café. Noch ne Cola und ein bisschen ins Internet auf Greame's Laptop. Als wir wiederkommen ist das Klo an seinem Platz, die Wohnung trocken und der "AIRfresher" leer. Aber es ist immerhin alles wieder gut. Erleichtert beginnen wir unser neues Leben in unserer neuen Wohnung.
Das alles passierte zu Beginn der Zeit der "Fiesta de Salamanca", dem hiesigen Stadtfest. Wenn ihr allerdings denkt, das ist wie das Altstadtfest in Babenhausen, nicht so ganz....
To be continued.....(Feria y Fiesta todos los dias)

¿Como té llamas? ¿De donde eres?

Montag morgen, 7 Uhr. Der Wecker klingelt, der Kopf droehnt. Mein erster Schultag im sonnigen Salamanca. Eigentlich beginnt die Schule erst um 9, aber da heute der erste Tag ist schon um 8. Welch Freude. Eignungstest, brauch ich nicht, ich kann ja eh nichts. Also Stadtfuehrung ab 9 mit Sofia, einer meiner neuen Lehrer, wie sich herausstellen sollte. Meine neuen Mitschueler und ich bekommen alles gezeigt, was ich Freitag sowieso schon unfreiwilligerweise sehen durfte und so ist das ganze nicht so wirklich interessant. 11.15 Uhr beginnt dann auch meine allererste Stunde Spanisch mit besagter Sofia. Von der ersten Sekunde an wird nur Spanisch gesprochen, ausser in dringenden Notfaellen. Hier ist Englisch erlaubt. Da die erste Woche von Verstaendnisproblemen ueberhaueft wird, kommt Englisch doch recht hauefig zum Einsatz. Nichtsdestotrotz ist es spannend und sehr interessant die ersten Schritte auf, fuer mich, noch voellig unbekanntem Terrain zu machen. "Me llamo Julian y soy de alemania." (Ich heisse Julian und komme aus Deutschland.) Das war ja einfach. Juhuuu, ich spreche Spanisch. Ab auf die Strasse und das gelernte anwenden. Schade, dass die Gespraeche nicht ueber Namen und Herkunft hinausgehen. Aber den Schlaegern vom Wochenende haette ich jetzt zumindest schonmal sagen koennen, wem sie an den Kragen wollen.
Jeden einzelnen Schultag aufzurollen waere hier einfach zu anstrengend und langatmig, also beschraenke ich mich darauf, dass sich mein Spanisch hier von Tag zu Tag verbessert und dass es mir nach wie vor (mitlerweile befinde ich mich am Beginn meiner neunten Woche) viel Spass macht.
To be continued.....(Neue Wohnung, neue Leute)

Sonntag, 11. Oktober 2009

Wochenende, oder eine Faust auf Spanisch?!?

Also endlich angekommen. Die Wohnung ist ganz ok. Relativ gross, hell und ganz gemuetlich. Meine Mitbewohner sind ein 17-jaehriger oesterreicher und eine 20jaehrige Hollaenderin. Der Oesi ist etwas still und lernt den ganzen Tag nur und geht weder feiern noch trinken. Wir werden keine besonders guten Freunde. Die Hollaenderin, Denise, ist da schon etwas anders. Was mache ich also an meinem ersten Abend in Salamanca? Klar, feiern gehen. Man hat sich ja schon im Vorfeld informiert und weiss, dass Salamanca eine Partymetropole ist. Hier sollte man allerdings darauf achten, moeglichst nicht vorzutrinken. Es koennte noch boeser enden als ohnehin schon manchmal. Das System ist das glatte gegenteil zu Deutschland. In Deutschland zaehlt die Qualitaet von Club, Musik, Alkohol und Frauen. Hier zaehlt Alkohol, und das moeglichst billig und viel. Da leidet natuerlich die Qualitaet etwas, das ist den Leuten aber ziemlich egal. Ein kurzer Ueberblick: in Salamanca gibt es insgesamt 3000 (ja ich wollte es auch erst nicht glauben) Bars und Diskotheken. Natuerlich sind nicht alle so zum weggehen geiegnet, wie ihr euch das vielleicht vorstellt, allerdings taugen einige doch wenigstens etwas. Nehmen wir also etwa 10 Bars, die hier sehr populaer sind. Kein Eintritt, normalerweise der erste Drink fuer Maedels frei, fuer Kerle der zweite und an allen Tagen ausser Samstag generell jeder zweite Drink frei.
Das ist schoen, denke ich noch, als mir das alles so erklaert wird. Da steh ich schon in meiner zukuenftigen Lieblingsbar: La Chupiteria. Chupito ist spanisch fuer Shot, in diesem Fall fuer jegliche Art von kurzen Schnaeppsen. In dieser Art von Bar, die ich noch nirgendwo sonst auf der Welt gesehen habe (was nicht heisst, dass es nicht hier und da mal so etwas gibt) gibt es nichts als Shots. Schaetzungsweise 1000 verschiedene, jeder fuer einen Euro. Naja wenige Ausnahmen, wie Absinth zum Besispiel, aber man will ja nicht sterben. Nach unzaehligen zweiten freien Drinks finde ich mich mit der Hollaenderin und einer Freundin von ihr, einer kleinen zypriotischen Tuerkin, die einen Tag vorher aus der Wohnung ausgezogen ist, in einem Club namens "Candhavia" wieder. Netter Laden an sich. Fuer das Folgende: ich spreche immer noch kein Wort Spanisch, wir erinnern uns.
Da meine beiden Begleiterinnen alles andere als haesslich sind, wird Ozge (die Tuerkin), gegen 6 Uhr morgens....himmel wo ist die Zeit geblieben, verdammt das ist mein erster Abend!!! Nunja, jedenfalls wird sie angetanzt von einem ziemlich stark schwankenden Spanier. Was machen Maedels in solchen Situationen ganz gerne, genau, sich an den Kerl, den sie dabeihaben klammern (Julian can you dance with me? I don't want to dance with that spanish guy). "Klar", sag ich. Boeser Fehler. Naechste Szene: ich an der naechsten Wand, umringt von 3 freundlich auf mich einschreienden Spaniern die mich allem Anschein nach fuer meine Frechheit verpruegeln wollen. Leider habe ich keine Ahnung, was genau sie von mir wollen, sie reden ja Spanisch. Die Moeglichkeit, gleich Keile zu kassieren folgere ich aus der Tatsache, dass der eine beim reden ein bisschen was von einem wuetenden Stier hat. 5 Minuten lasse ich mich noch anschreien, dann verlasse ich den Club, zum Glueck unverpruegelt. Mein allererster Tag war schon irgendwie zu viel. Naja, aber feiern geht man hier ja auch nur am Wochenende. Verdammt, wie kann man sich an einem Tag nur so oft irren?? Hier kommt es hauefiger vor, dass man sich am Wochenende von einer Woche feierei erholen muss.
Okay, erstes Wochenende ueberstanden, Montag geht die Schule los, das heisst es beginnt mit einer kleinen Stadtfuehrung um 8 (!!!!!) Uhr morgens, ungerecht, wo ich Sonntag nacht erst um halb 4 ins Bett komme, diese daemlichen Freidrinks.
To be continued......

Freitag, 9. Oktober 2009

Ankunft, oder ein Trip durch die Hitzehoelle

Da bin ich nun, Madrid, Spanien. Was mach ich nochmal hier? Achja, Spanisch studieren....was fuer ein Abenteuer. Fremde Kulturen, Menschen, eine fremde Sprache. Wo ist eigentlich mein Koffer? Ah, da! Gut, dann kanns ja losgehen. Auf zum Taxi. Aber was sag ich? Ausser ¡Hola! und "Una cerveza, por favor" spreche ich leider kein Wort Spanisch und ich glaube nicht, dass die Taxifahrer hier in Spanien auch Bier während der Fahrt ausschenken. Hm...ich muss zum Bahnhof, Chamartin. Also knalle ich dem Taxifahrer das Wort an den Kopf und hoffe, dass er mich dort ohne grossartige Umwege hinbringt. Ich hatte von welchen gehoert, die ahnungslosen Touristen ("Guiris") gerne mal eine verteuerte Stadtrundfahrt bescheren. Gottseidank komme ich ohne Umwege und puenktlich am Bahnhof von Madrid an. Ticket...mist, wieder keine Ahnung was ich sagen soll. Also die Haende nehmen. "Aahhmmm....un....mh...eh...a Salamanca?!?!". Die Dame am Schalter versteht mich und schon habe ich mein Ticket in der Hand, das wars, denke ich, ich bin so gut wie da. 2einhalb Stunden Zug fahren und ich kann mich erstmal in meiner neuen Bleibe ausruhen. Sehr falsch gedacht. Ich habe 3 Adressen im Gepaeck: die der Sprachschule, die eines Hotels, das die Schluessel fuer die Schule am Wochenende aufbewahrt und die meiner neuen Wohnung, einer "shared student flat". Also ab zum Hotel, ich denke dort bekomme ich, was ich will. Wieder falsch, es ist ja Freitag, die Schule ist geoeffnet. Also zur Schule, aber wo ist die eigentlich. Die Dame an der Rezeption drueckt mir einen Stadtplan in die Hand und zeichnet mir gelangweilt den Weg zur Schule ein, sie macht das wohl nicht zum ersten Mal. Von der Plaza Mayor ist es ganz leicht zu finden, soviel verstehe ich. Also raus in die Hitze, ja es ist recht warm Mitte August. Nette 40 Grad, ich mit Koffer, Rucksack, Jacke, langen Klamotten und keiner Ahnung wo ich hin muss. Schon bei dem Gedanken schwitze ich. Na gut, also kein Schluessel im Hotel. Schule suchen. Um es kurz zu machen: selbst mit Stadtplan verlaufe ich mich 5 mal. Etwa eine Stunde spaeter erreiche ich die Schule, an der ich bestimmt 10 mal vorbeigelaufen bin, voellig entnervt, verschwitzt und kaputt. Endlich!!!! Eine Dame im Sekreteriat, die ich nicht verstehe, drueckt mir einen schluessel in die Hand. UAAAHHH!!! Weitersuchen??? Niemals. Taxi und hopp auf zur Wohnung, ich will ins Bett. Calle Rodruigéz Fabres 6-10. Meine neue Adresse in Spanien. Endlich. Der erste ereignisreiche Tag. Spanien steht mir offen, ich muss nur noch die Tuer oeffnen, vielleicht ist ein bisschen Gewalt noetig.
To be continued....... (Das erste Wochenende)