Sonntag, 11. Oktober 2009

Wochenende, oder eine Faust auf Spanisch?!?

Also endlich angekommen. Die Wohnung ist ganz ok. Relativ gross, hell und ganz gemuetlich. Meine Mitbewohner sind ein 17-jaehriger oesterreicher und eine 20jaehrige Hollaenderin. Der Oesi ist etwas still und lernt den ganzen Tag nur und geht weder feiern noch trinken. Wir werden keine besonders guten Freunde. Die Hollaenderin, Denise, ist da schon etwas anders. Was mache ich also an meinem ersten Abend in Salamanca? Klar, feiern gehen. Man hat sich ja schon im Vorfeld informiert und weiss, dass Salamanca eine Partymetropole ist. Hier sollte man allerdings darauf achten, moeglichst nicht vorzutrinken. Es koennte noch boeser enden als ohnehin schon manchmal. Das System ist das glatte gegenteil zu Deutschland. In Deutschland zaehlt die Qualitaet von Club, Musik, Alkohol und Frauen. Hier zaehlt Alkohol, und das moeglichst billig und viel. Da leidet natuerlich die Qualitaet etwas, das ist den Leuten aber ziemlich egal. Ein kurzer Ueberblick: in Salamanca gibt es insgesamt 3000 (ja ich wollte es auch erst nicht glauben) Bars und Diskotheken. Natuerlich sind nicht alle so zum weggehen geiegnet, wie ihr euch das vielleicht vorstellt, allerdings taugen einige doch wenigstens etwas. Nehmen wir also etwa 10 Bars, die hier sehr populaer sind. Kein Eintritt, normalerweise der erste Drink fuer Maedels frei, fuer Kerle der zweite und an allen Tagen ausser Samstag generell jeder zweite Drink frei.
Das ist schoen, denke ich noch, als mir das alles so erklaert wird. Da steh ich schon in meiner zukuenftigen Lieblingsbar: La Chupiteria. Chupito ist spanisch fuer Shot, in diesem Fall fuer jegliche Art von kurzen Schnaeppsen. In dieser Art von Bar, die ich noch nirgendwo sonst auf der Welt gesehen habe (was nicht heisst, dass es nicht hier und da mal so etwas gibt) gibt es nichts als Shots. Schaetzungsweise 1000 verschiedene, jeder fuer einen Euro. Naja wenige Ausnahmen, wie Absinth zum Besispiel, aber man will ja nicht sterben. Nach unzaehligen zweiten freien Drinks finde ich mich mit der Hollaenderin und einer Freundin von ihr, einer kleinen zypriotischen Tuerkin, die einen Tag vorher aus der Wohnung ausgezogen ist, in einem Club namens "Candhavia" wieder. Netter Laden an sich. Fuer das Folgende: ich spreche immer noch kein Wort Spanisch, wir erinnern uns.
Da meine beiden Begleiterinnen alles andere als haesslich sind, wird Ozge (die Tuerkin), gegen 6 Uhr morgens....himmel wo ist die Zeit geblieben, verdammt das ist mein erster Abend!!! Nunja, jedenfalls wird sie angetanzt von einem ziemlich stark schwankenden Spanier. Was machen Maedels in solchen Situationen ganz gerne, genau, sich an den Kerl, den sie dabeihaben klammern (Julian can you dance with me? I don't want to dance with that spanish guy). "Klar", sag ich. Boeser Fehler. Naechste Szene: ich an der naechsten Wand, umringt von 3 freundlich auf mich einschreienden Spaniern die mich allem Anschein nach fuer meine Frechheit verpruegeln wollen. Leider habe ich keine Ahnung, was genau sie von mir wollen, sie reden ja Spanisch. Die Moeglichkeit, gleich Keile zu kassieren folgere ich aus der Tatsache, dass der eine beim reden ein bisschen was von einem wuetenden Stier hat. 5 Minuten lasse ich mich noch anschreien, dann verlasse ich den Club, zum Glueck unverpruegelt. Mein allererster Tag war schon irgendwie zu viel. Naja, aber feiern geht man hier ja auch nur am Wochenende. Verdammt, wie kann man sich an einem Tag nur so oft irren?? Hier kommt es hauefiger vor, dass man sich am Wochenende von einer Woche feierei erholen muss.
Okay, erstes Wochenende ueberstanden, Montag geht die Schule los, das heisst es beginnt mit einer kleinen Stadtfuehrung um 8 (!!!!!) Uhr morgens, ungerecht, wo ich Sonntag nacht erst um halb 4 ins Bett komme, diese daemlichen Freidrinks.
To be continued......

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